Ein kleiner Elefant lebte im Zoo
in einer großen Stadt. Ich weiß nicht mehr wo.
Er tollte tagein und tagaus dort im Sand
und machte für die Besucher allerhand
Kunststücke. Er stellte sich manchmal auf zwei Beine
und trötete: „Seht, das kann ich schon ganz alleine!“
Als eines Abends er eingeschlafen
nach dem Zählen von 100000 Schafen,
hatte der Elefant einen Traum
von einem großen Melonenbaum,
der voller süßester Früchte hing.
Und als er hungrig zum Baum hinging,
erbebte die Erde, die Melonen fielen runter.
„Juhu!“, dachte der Elefant munter,
„So viele leckere Melonen
gab es nie in dem Zoo, wo wir wohnen.“
Und nahm gleich eine Frucht in den Mund.
Er saß kauend zwischen Herbstblättern so bunt,
wie selbst ein Regenbogen noch niemals war.
Da sah er vor sich einen kleinen Star,
der hungrig auf die Melonen blickte
und mit seinem kleinen Schnabel pickte
er auf die dicke Schale ein.
„Ich helfe Dir! Sollst nicht hungrig sein“,
rief der kleine freundliche Elefant
und ging dem Vögelein zur Hand.
Er setzte sich mit seinem Po
auf die Melone vom Baum im Zoo.
Der Star war erfreut und sagt’ artig: „Danke schön!“
Der Elefant stand auf, er wollte schnell seh’n,
wo seine Brüder und Schwestern blieben,
denn am Boden war’n der Melonen nur sieben
übrig, die andern 10 waren aufgegessen
vom kleinen Elefanten, der lang hat gesessen.
Doch als er aufstand, rief er: „Oh je!
Mein Bauch tut plötzlich so schrecklich weh!
Sollten etwa in den Melonen
böse Bauchkneifer drinnen wohnen?“
Der kleine Elefant hielt sich den Bauch,
der drückte und piekte und grummelte auch
und weinte. Da kam seine Mama und fragte,
worüber der kleine Elefant klagte,
dass man ihn bis Indien hören konnte,
wo sich sein Onkel Heribald sonnte.
Der Elefant erzählte vom Melonenbaum.
Doch der war weg! Erwacht aus dem Traum
dachte der Elefant: „So ein Glück!
Wer so viel Melonen isst, ist wohl verrückt.
Ich werde lieber nur noch Äpfel essen
und die doofen Melonen ganz schnell vergessen.“
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