Den Engeln gab der liebe Gott
den Pinsel, sprach: „Ihr Guten, flott!
Malt mir den Himmel für den Tag
bunt in Farbe, wie es jeder mag!“
Die Engel huben an zu pinseln.
Man hört' kein Murren und kein Winseln
der Himmel glühte rot im Nu,
schon kam auch das Blau hinzu
und zarte, weiße Wolkenfetzen
hingen bald schon an den Plätzen
auf dass ein schöner Tag es werde
im Himmel hoch und auf der Erde.
Als der Tag ging dann zur Neige,
nahm ein Engel eine Geige,
ein leises Wiegenlied er spielt' und pfiff.
Die Engelsschar nun aber griff
zum Pinsel und zum Schwarz und Weiß,
weil's dunkel nachts ist, wie man weiß.
Flink fingen sie zu malen an,
schwarz war der Himmel und sodann
erschienen viele weiße Tupfen,
die Sterne. Es wollte lupfen
ein Engel den Deckel der Farbe für'n Mond,
der nächtens stets am Himmel thront,
doch weh! Was musste er erblicken?
Von der weißen Farb', der dicken,
gab's nicht genug für einen vollen
Mond, wie er sein hätt' sollen!
Drum sah man nachts - wer hätt's gedacht –
dass ein halber Mond nur lacht.
Vielleicht interessiert Sie auch Der Riesenkürbis.