Eine Dame gut und fein
verließ einstmals ihr trautes Heim.
Zurück blieb Küche und Gemahl,
sie meint', es wäre ihre Wahl.
Vor einem Fenster macht' sie halt.
Sah einen Mann so wohlgestalt',
der schnitt und fönte manchen Schopf.
Zur Türe steckt sie rein den Kopf.
„Meister, Meister, gibt mir Farbe,
Farbe in mein langes Haar.
Mach mir Locken, färb' mein Haupthaar
herbstlaubrot, wie's früher war.“
„Mutig find ich dieses Rot.
Nimm Schwarz“, das war sein Angebot.
„Keiner mag des Herbst Laub,
ist, was ich im Geheimen glaub.“
Doch die Dame wollt' nicht hör'n,
ließ sich nicht den Traum zerstör'n.
Bekniet den Maestro der Scher'n,
bis sie ihn schließlich konnt' bekehr'n.
„Meister, Meister, gibt mir Farbe,
Farbe in mein langes Haar.
Mach mir Locken, färb' mein Haupthaar
herbstlaubrot, wie's früher war.“
Aus des Meisters flinken Händen
wuchsen Locken an den Enden,
wuchsen herbstlaubrote Strähnen.
Glücklich wollt' die Frau sich wähnen.
Als ihr Gatte sie dann sah,
sprach er: „Das ist sonderbar.
Froh bin ich, dass ich nicht weiß,
was der Meister nahm als Preis.“
„Meister, Meister, gibt mir Farbe,
Farbe in mein langes Haar.
Mach mir Locken, färb' mein Haupthaar
herbstlaubrot, wie's früher war.“
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